
Der Weg zur kreativen Fotografie
Die grundlegenden Spielregeln der Fotografie sind uns inzwischen längst vertraut, und wir können es uns leisten, sie nach Herzenslust zu brechen, zu beugen, unsere fantasiefreien Lauf zu lassen. Denn wie langweilig wäre doch das Leben, wollte man immer nur streng nach den Regeln spielen .
Um die freie Entfaltung ihrer fotografischen Unternehmungslust geht es in diesem Workshop, welcher sich wiederum sehr stark an der Bildinformation orientiert. Verantwortlich für die visuelle Seite ist diesmal der FotoDesigner DiDi Dietrich, der die Effektvolle Fotografie, das mit teilweise außerordentlich einfachen Mitteln gestaltete Bild, zu seinem besonderen Steckenpferd gemacht hat. Ihm wollen wir ein wenig über die Schulter schauen und einige der Tricks abschauen, mit denen er seine eindrucksvollen Aufnahmen schafft.
Dabei verstehen sich unsere Bildbeispiele jedoch keinesfalls als “Vorschriften“, als fertige Rezepte, nach denen sie ihre eigenen Aufnahmen stricken sollen. Vielmehr möchten wir in erster Linie Denkanstöße geben, aufzeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten der Beeinflussung und Manipulation des fotografischen Bildes überhaupt sind, welche ungeahnten Effekte sich mit welchen Mitteln erzielen lassen. Dabei wird sowohl über manche der heute in so großer Zahl angebotenen Bildbearbeitungsfilter zu sprechen sein als darüber fotografische Bildauffassung schlechthin, die Betonung oder Unterdrückung von Farbe, die Ausnutzung besonderer Lichteffekte, bis hin zur Bildgestaltung “in zweiter Instanz“ – zu Hause, mit Photoshop verfremden und was es alles gibt.
Was immer sie auch anstellen und wie immer sie es auch anfangen – eins steht fest: gerade in der Effekt-Fotografie gibt es kaum zwei gleiche Ergebnisse. Stets werden die Umstände und im beträchtlichen Maße auch der Zufall mit Regie führen. So ist Kreativität eigentlich der erste Anstoß, der Anfang. Dann erst nehmen die Dinge ihren Lauf. Und beim gestalten, experimentieren und manipulieren werden sich unzählige neue, zusätzliche Möglichkeiten vor ihnen auftun, an die sie zunächst gar nicht gedacht hatten so wird aus dem Spiel mit der Fotografie schließlich eine Fertigkeit und das, welche wir schlicht Erfahrung nennen. Nicht nur ihr fotografische Horizont weitet sich, sondern ihr Verständnis für Phänomene und Schönheiten, die sich nur dem Sehenden offenbaren.